Text-Andacht

  1. Oktober, Tag des Evangelisten Lukas

Im Laufe eines Jahres haben wir viele Gedenktage, die bei uns kaum Berücksichtigung finden, in manchen Wochen müssten wir täglich Gottesdienst halten, um alle Gedenktage zu feiern.

Einer dieser Gedenktage ist der 18. Oktober, der an den Evangelisten Lukas erinnert, der wahrscheinlich nicht nur das Evangelium des Lukas, sondern auch die Apostelgeschichte geschrieben hat. In beiden Büchern schreibt er zu Beginn, dass er sich die Mühe für einen gewissen Theophilus gemacht hat. Der war wohl Mitglied in einer der Gemeinden, die Lukas mit bereist hat. Und das hat er als Mitarbeiter des Paulus getan. Paulus erwähnt ihn mehrmals namentlich in seinen Briefen (Philemon 24; Kolosser 4,14; 2. Timotheus 4,11). Von ihm wissen wir, dass Lukas Arzt war und ein hoch gebildeter Mann. Und die Nähe zu Paulus wie auch Inhalte seiner Bücher legen nahe, dass er zu den nicht jüdischen Menschen gehört hat, die Paulus für das Christentum gewonnen hat. Für diese Nicht-Juden hat Paulus so energisch darum gekämpft, dass zur Taufe im Namen Jesu Christi die jüdischen Rituale nicht zwangsläufig dazu gehören, wie für die Männer die Beschneidung. Ohne Paulus wären wir christlichen Männer alle mit der Taufe auch beschnitten worden. Lukas gehörte zu den Begleitern des Paulus, der aufgrund seiner guten Ausbildung viel Schreibarbeit für ihn erledigt hat, wahrscheinlich hat er einige der Paulusbriefe aufgeschrieben und Paulus hat sie diktiert.

Seine beiden eigenen Bücher sind nun also für diesen Theophilus geschrieben. Der Name heißt übersetzt „Freund Gottes“. Es gibt ja mehrere „Theos“, und Theo ist dann immer der Teil, der „Gott“ heißt. Theodor gehört auch dazu und ist übrigens die männliche Fassung von Dorothee. Und beides heißt auf deutsch „Geschenk Gottes“.

Bei all der Arbeit, die sich Lukas gemacht hat, ist es doch gut, dass nicht nur Theophilus in den Genuss kam, sondern dass wir alle diese Bücher lesen können. Und die Apostelgeschichte ist dabei auch noch einzigartig, denn sie ist das einzige Buch in der Bibel, das die Entstehung der ersten christlichen Gemeinden schildert. Und als Mitarbeiter des Paulus ist Lukas dafür ein wichtiger Zeitzeuge. Und es verwundert deshalb auch nicht, dass er als einziger systematisch über die Missionsreisen des Paulus berichtet. Die vier Evangelisten werden ja gerne mit ihren Symbolen dargestellt, Engel, Löwe, Stier und Adler. Für Lukas steht der Stier. Und diese Symbole finden sich in beiden Kirchen in unserer Gemeinde. Sie dürfen sich gerne mal auf die Suche machen.

Und im Übrigen: Würdigen wir diese Fleißarbeit des Lukas, machen wir uns alle zu Freundinnen und Freunden Gottes, lesen wir, was er geschrieben hat. Und wir müssen damit nicht auf den 18. Oktober warten, wir können es auch an jedem anderen Tag tun. Nur am 18. Oktober sollten wir nicht vergessen, allen Lukassen oder Lucassen, Lukes, Lucys und was es sonst noch geben mag, zum Namenstag zu gratulieren.

Mit den besten Wünschen für Sie, Jörg Wolke.

Kontakt

ERLÖSERKIRCHE HÖHENBERG VINGST

Schulstraße 44
51103 Köln
Pfarrer: Jörg Wolke
Telefon: 0221 – 872757
E-Mail: joerg.wolke@ekir.de

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