Lernt Gutes tun! Trachtet nach Recht, helft den Unterdrückten! Jesaja 1,17 

Liebe Geschwister in Christus, so sprechen sich in sehr frommen Kreisen die Menschen gegenseitig an, Schwester Petra, Bruder Klaus. Und was uns heute komisch vorkommt, soll daran erinnern, dass wir durch die Taufe im Namen des dreieinigen Gottes miteinander verbunden sind wie Geschwister. Auch die streiten oft, ich habe drei Geschwister, ich weiß, wovon ich rede. Aber da wissen wir, wenn wir den anderen  nicht zugestehen, was ihr Recht ist, dann gibt es keinen Frieden. Und wir wissen, wenn wir Geschwister, leibliche Geschwister dauernd piesacken und uns ständig zu Unrecht Vorteile verschaffen, dann bricht die Familie auseinander. Und das schadet uns auf Dauer. Da wissen wir das. Im Großen interessiert es uns oft leider nicht. Dabei zeigt uns die gegenwärtige Welt sehr deutlich: Wenn wir auf Dauer für unseren Vorteil auf den Lebensmöglichkeiten der anderen herumtrampeln, uns an ihren Naturschätzen bedienen, auf ihren Böden unsere Produkte anbauen, die wir das ganze Jahr haben wollen und dazu deren Trinkwasser verbrauchen und dann noch in ihren Ländern Feindschaften anheizen und Stellvertreterkriege führen, dann reicht es ihnen irgendwann und sie kommen und versuchen, an unserem Wohlstand, der auf ihre Kosten geht, teilzuhaben. Die Logik ist sehr einfach. Und hohe Zäune sind nicht die Lösung, denn mit ihnen sperren wir nicht nur Menschen aus, sondern wir sperren uns selbst ein. Und dann werden wir auch zugrunde gehen, denn alleine kommen wir schon lange nicht mehr zurecht. Sie brauchen nur zu überlegen, wo Ihnen jeden Tag Menschen begegnen, die Arbeit machen, von der Sie abhängig sind und die ihre Wurzeln nicht in Deutschland haben. Wenn die alle mal nur eine Woche nichts tun, ist Deutschland schneller ein verdrecktes und chaotisches Elendsquartier, als wir gucken könnten. Und die Rechten erledigen diese Arbeiten nicht. Alles, was die machen, ist, sich mit dummen Sprüchen aus der Verantwortung zu stehlen.

Dieser Spruch aus dem Propheten Jesaja ist die Losung am 1. April. Wir treiben an diesem Tag gerne unsere Scherze. Der Text ist so ernst, wie er nur sein kann, absolut kein dummer Spruch. Und es ist gleichzeitig der Ostermontag. Und er mahnt eindringlich: Wenn wir nicht anfangen, endlich Recht und Gerechtigkeit fließen zu lassen wie eine nie versiegende Quelle (So hat es der Prophet Amos gesagt.),  wenn wir nicht endlich anfangen, ein anderes, ein besseres, ein neues Zusammenleben auf dieser Erde zu entwickeln, dann glaubt uns auch keiner mehr, dass wir von der Hoffnung auf ein neues Leben nach dem Tod getragen werden. Wenn wir in dem Hass, den die Welt im Moment zeigt, hängen bleiben, dann ist bald alles hässlich, denn Hass macht hässlich. Friedrich Nietzsche hat mal gesagt: „Ich würde den Christen ja gerne glauben, wenn sie nur erlöster aussehen würden!“ Friedrich Nietzsche war Sohn eines evangelischen Pfarrers. Das spricht Bände.

Wir feiern zu Ostern das neue, das auf Dauer friedliche Leben, das Leben ohne Schmerzen und ohne Tränen. In Christus glauben wir daran, dass das geht mitten in dieser Welt, in der Jesus sein Leben gegeben hat, um uns die Brücke zu bauen, damit wir jetzt schon das Gute sehen können. Nur das eine bleibt auch wahr: Wenn es uns nicht dazu bringt, dieses Gute auch jetzt schon zu leben, dann bleibt es bei dem Elend, das uns jeden Tag schlechte Laune macht. Für mich steht dafür mein absolutes Lieblingszitat von Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Osterfest und bitte Sie: Lassen Sie es uns gemeinsam tun, als Geschwister in Christus,

Ihr Jörg Wolke.

 

Kontakt

ERLÖSERKIRCHE HÖHENBERG VINGST
Burg-/Schulstraße
51103 Köln
Pfarrer: Jörg Wolke
Telefon: 0221 – 872757
E-Mail: joerg.wolke@ekir.de

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