Außenkrippe der evangelischen Kirchengemeinde Vingst-Neubrück-Höhenberg an der Erlöserkirche, Burgstr. 75, 51103 Köln
Die Krippe steht an der Altarwand unserer Erlöserkirche in der Burgstr., und sie entwickelt sich im Laufe der Wochen. Sie wird zum 1. Advent aufgestellt, dann sind aber nur Tiere in ihr. Ein paar Tage später sieht man Maria und Joseph auf dem Weg nach Bethlehem und im Laufe der Zeit rücken sie immer näher ran, bis sie dann am Heiligen Abend im Laufe des Vormittags in der Krippe ankommen und das Jesuskind in der Krippe liegt.
In der Zwischenzeit tut sich in der Krippe noch einiges, die Hühner legen Eier, die werden einige Tage bebrütet und irgendwann sieht man dann Küken rumlaufen. Außerdem gibt es immer ein Suchspiel mit der Maus, die ein wenig versteckt wird. Das alles steht auf den laminierten Bögen, die am Zaun hängen und auf denen auch Hinweise zu den verschiedenen, besonderen Tagen in der Adventszeit gegeben werden (Barbara, Nikolaus, Lucia).
Nach Weihnachten ziehen dann die Heiligen drei Könige in Richtung Krippe und rücken bis zum 6. Januar an die Krippe ran. In unserer Kirche ist jedes Jahr das gemeinsame Zentrum für die Sternsingeraktion mit der römisch-katholischen Schwestergemeinde St. Theodor/St. Elisabeth, die gemeinsam mit einem Kinderbibeltag und zwei Sammeltagen sowie einem ökumenischen Sternsingergottesdienst durchgeführt wird. Dazu sind die Könige dann pünktlich an der Krippe.
Die Krippe heißt „Krippe“. Sie wird seit ca. 10 Jahren von einem Rentner, der in unserer Kirchengemeinde einen Werkkeller betreut, in dem er auch viele Angebote mit Kindern durchführt, aufgestellt. Er hat die Figuren gefertigt, stellt sie auf, lässt sie wandern, lässt sich jedes Jahr etwas Neues an Figuren einfallen und hat sie mit Kindern zusammen immer erweitert, die vorgefertigte Figuren bemalt haben.
Eine besondere Diskussion in der Gemeinde hat vor ein paar Jahren ausgelöst, dass er mich und meinen katholischen Kollegen, Pfarrer Meurer, auch in die Krippe gestellt hatte. Dabei stand mein katholischer Kollege neben einem weißen Schaf und ich neben einem schwarzen Schaf. Das war Zufall. Es hat aber für so viel Gesprächsstoff gesorgt, dass wir bewusst gesagt haben, wir lassen es so und alle dürfen wild spekulieren, warum das so ist.
Die Engel und Sterne am Zaun hat unsere Jugendleiterin mit Kindern zusammen gemacht. Sie hat auch die Informationsbögen am Zaun erstellt.
Das besondere ist in erster Linie, dass die Krippe steht und steht und niemand sie anrührt. Wir hatten im ersten Jahr fest damit gerechnet, dass zumindest die Strahler, vielleicht auch einige Figuren Liebhaber finden, die sie mitnehmen. Oder dass auch einfach die Lust an der Zerstörung dem bald ein Ende macht. Aber nichts von alledem. Sie steht, sie wird nicht angerührt. Und die Kinder lieben sie. Im letzten Jahr habe ich von meinem Bürofenster aus eine Oma mit ihrem Enkel beobachtet, der mit ihr von Engel zu Engel am Zaun ging und ihr bei jedem Engel erzählen musste, was bei dem anders ist als bei den anderen. Und irgendwann hörte ich die Oma nur stöhnen: „Dann nehmen wir eben den nächsten Bus.“
In diesem Jahr ist die Beleuchtung zurückgefahren, um Energie zu sparen. Normalerweise wird die Menge der himmlischen Heerscharen, die ab Weihnachten in der Eibe über der Krippe hängt, voll beleuchtet und einige der Büsche auf dem Gelände tragen Beleuchtung. Vor allem wird sonst der Turm auch weihnachtlich angestrahlt. Das fehlt in diesem Jahr.
Jörg Wolke, ev. Pastor