Vier Stolpersteine für Höhenberg

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Stolpersteine sind Denkmale für Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt wurden.

Der Künstler Gunter Demnig hat heute, am 19.2.2024, vier Stolpersteine für die jüdische Familie Jakobs vor dem Haus Olpener Straße 64 verlegt.

Die Patenschaft für die Steine, der beiden Kinder Rolf und Ruth hat die ev. Jugend Neu Hövi übernommen. Für die Steine der Eltern Leo und Grete Jakobs, die ev. Kirchengemeinde Vingst Neubrück Höhenberg.

Leo Jakobs war Kaufmann und seine Frau Grete eine Kaufmannstochter. 1931 haben die beiden in Köln Kalk geheiratet.

Leo und Grete Jakobs wohnten zunächst in Vingst in der Heßhofstraße 30. Im Jahr 1937 zogen sie in die Olpener Str. 64.

Am 12. Oktober 1933 wurden sie das erste Mal Eltern, der Sohn Rolf wurde im Israelitischen Krankenhaus in der Ottostraße in Köln Ehrenfeld geboren. Am 23. August 1933 folgte Tochter Ruth Rachel.

Im Frühjahr 1941 mussten sie die Wohnung räumen und in eines der zahlreichen Ghettohäuser im linksrheinischen Köln ziehen. Fest steht, dass Leo, Grete und ihre beiden Kinder 1942 einige Tage oder Wochen im Ghettohaus in der St. Apernstraße 29-31 verbrachten. Von dort aus wurden sie am 18.September 1943 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie zwei Jahre unter menschenunwürdigen Umständen lebten. Am 28. September 1944 wurde Leo Jakobs von dort aus in das Vernichtungslagen Auschwitz-Birkenau verschleppt und ermordet. Grete Jakobs und ihre Kinder folgten ihm am 9. Oktober 1944. Auch sie wurden in Auschwitz-Birkenau ermordet.

Die ev. Jugend Neu HöVi hat 2021 einen Geldpreis in der Höhe von 250,- für ein Videoprojekt gewonnen. Der Jugendausschuss beschloss, für dieses Geld eine Patenschaft für einen Stolperstein in Höhenberg oder Vingst zu übernehmen. Bei der Stadt Köln gibt es im NS Dokumentationszentrum eine zentrale Stelle für die Belange der Stolpersteinarbeit.

Wir nahmen Kontakt auf und es stellte sich heraus, dass es zurzeit keine Informationen zu Verfolgten oder ermordeten Menschen des Nationalsozialismus gab, die in Höhenberg/Vingst gelebt hatten.

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2023 erreicht uns dann die Nachricht, dass eine jüdische Familie gefunden wurde, die in Höhenberg gelebt hatte. Die Jugend und die Gemeinde entschlossen sich schnell, für alle vier Stein die Patenschaft zu übernehmen.

Heute am 19. Februar 2024 war es dann endlich so weit. Die Steine wurden persönlich vom Künstler Demnig verlegt. Einige Mitglieder des Jugendausschusses konnten dabei sein. Nach dem Verlegen haben wir Blumen zur Erinnerung an Familie Jacobs an die Steine niedergelegt.

In Zukunft wird die Jugend nicht nur die Steine putzen, sondern auch einmal im Jahr eine kleine Gedenkaktion machen. Die Bildungsarbeit für ein Erinnern und gegen ein Vergessen der Gräueltaten des Nationalsozialismus werden weiter wichtiger Bestandteil unserer Jugendarbeit sein.

Für dieses Jahr sind so schon eine Stolpersteinentdeckungstour „Discover your City“ in Höhenberg und Kalk mit den Konfirmanden und Jugendlichen geplant. Im Herbst fahren wir zu einer Gedenkstätte, dem Kriegsgräberfriedhof „Ysselsteen“ und werden uns mit dem Nationalsozialismus, dem 2. Weltkrieg und dem Thema Frieden und Freiheit beschäftigen.

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Gottesdienst am Karnevalssonntag – vieles anders.

Beim Gottesdienst am Karnevalssonntag in der Erlöserkirche war vieles anders als sonst:

Die Gottesdienstbesucher erwarteten folgende ‚Anders‘:

Das erste Anders: Tausch Frühstück – Gottesdienst. Der Gottesdienst begann um 09:30 Uhr, sonst begann zu diesem Zeitpunkt das Frühstück.

Das zweite Anders: Teile der Liturgie wurden in Kölsch gesprochen –> Gottesdienst op Kölsch. Wie sagt der Kölner: „Et wor jut un schön“. Andreas Helmer hat Frau Winterhoff unterstützt, indem er Teile der Liturgie in Mundart, also in Kölsch gesprochen hat.

Das dritte Anders: Frau Jelnikowa spielte nicht an der Orgel, sondern im Kirchraum am Flügel.

Das vierte Anders: Am Ende des Gottesdienstes haben wir einen Kölschklassiker gesungen: „In unserem Veedel“ von den Bläck Fööss. -> Och dat wor schön! Hier ist anzuerkennen, dass Frau Jelnikowa dieses Lied gespielt hat – in einer für sie ‚fremden‘ Sprache – in Kölsch. Danke dafür!

Das fünfte Anders: Frühstück nach dem Gottesdienst. Hier wurde der Kölsche Gottesdienst als gelungen gewürdigt und als Anregung gesehen, dieses bei gegebenen Anlässen zu wiederholen.

Die Gottesdienstbesucher waren sich einig und dankten den Akteuren Frau Winterhoff, Herrn Helmer und Frau Jelnikowa. Zufrieden und gesättigt gingen die Gottesdienstbesucher d’r Zoch luure und anschließend nach Hause.

Ihr Günter Weiler

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