Kultur in der Kirche

In der Erlöserkirche gab es eine gut besuchte Live-Veranstaltung: 

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 Am 5 November eröffnete Pastor Wolke die abendliche Lesung mit der Schriftstellerin Beate Rösler.

Nicht zufällig hatten wir den Termin der Lesung in die Nähe des 9. Novembers, des Gedenktags an die Reichsprogromnacht gerückt. Der Roman „Helenes Versprechen“ behandelt das Schicksal einer jüdischen Kinderärztin in Frankfurt, die sich im sogenannten „Dritten Reich“ für die ihr anvertrauten Kinder im jüdischen Kinderhaus einsetzt. Sie riskiert, selbst in die Vernichtungsmaschinerie zu geraten, um den Kindern beizustehen. Ihr Schicksal ist angelehnt an die wahre Geschichte der Ärztin Dr. Antonie Sandels. Das Kinderhaus hat es wirklich gegeben.

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In drei Leseblöcken haben wir Einblicke in eine bürgerliche jüdische Familie in der Zeit der Weimarer Republik erhalten. Die Schrecken der der danach folgenden Naziherrschaft waren so anschaulich geschildert, dass wir die Bedrohung deutlich mitfühlen konnten. Auch die Konflikte, die das neue Leben in den USA für die Romanheldin Helene Bornstein im Jahr 1947 erschwerten, wurden uns nahegebracht. Ich habe einige Fragen zum Roman gestellt und Beate Rösler berichtete mit großer Erzählfreude von ihren Recherchen zum jüdischen Kinderhaus und dem Clementinehospital und darüber, wie sie ihre Romanfiguren angelegt hat. Auch eine Liebesgeschichte durchzieht wie ein roter Faden den Roman.

Zu Beginn und in der ersten Pause erfreute uns Tanya Rösler mit zwei 

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Saxophon­einlagen, dem Stück „IF“ von Michael Nyman aus dem neuen Anne

 Frank Film und „Oblivion“ von Astor Piazzolla.

In einem Nachwort erinnerte Pastor Wolke daran, dass wir die Verantwortung dafür tragen, dass die Zeit der Naziherrschaft immer in der Erinnerung der Menschen bleibt. Mit den Konfirmanden hat er die Stolpersteine in unserem Stadtteil erwandert und erklärt. Gerade für die Jugend sind solche anschaulichen Zeichen leichter und intensiver zu erinnern als pure Zahlen.

Fleißige Hände der Gemeinde hatten für Getränke und Fingerfood gesorgt, mit einem Gläschen Sekt oder Saft wurde im Anschluss an die Lesung auf den gelungenen Abend angestoßen. Gerne wieder!

Ihre Christine Winterhoff

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